Die Shushica ist wieder in Gefahr

An der Shushica – einem Nebenfluss der Vjosa in Albanien - drohen wieder Wasserkraftwerke. Eigentlich waren sie schon abgewehrt, da die Genehmigungen für die Anlagen seit langem abgelaufen und damit ungültig waren. Doch nun erhielten wir ein Schreiben, dass die albanischen National Environmental Agency (NEA), die dem Ministerium für Tourismus und Umwelt unterstellt ist, bereits am 16. November 2021 grünes Licht gegeben hat und die Umweltgenehmigung für den Bau erteilt hatte, obwohl 28 nationale und internationale Wissenschaftler*innen die Umwetverträglichkeitsprüfung der Projektwerber in einer Review scharf kritisiert hatten.

Insgesamt sind 4 Dämme mit 14,9 MW Leistung geplant. Diese Ausleitungskraftwerke würden diesen einmaligen und ökologisch wertvollen Fluss fast zur Gänze trockenlegen. Sollte diese Projekte realisiert werden, würde die Shushica nicht nur zerstört und könnte nicht Teil des Wildfluss-Nationalparks werden, sondern die Bewohner*Innen des Tales würden auch eine enorm wichtige ökonomische Perspektive verlieren, die hinsichtlich der Abwanderung aus der Region dringend notwendig wäre. Die Lokalbevölkerung lehnt die Verbauung ihres Flusses seit Jahren vehement ab (Sotir’s Story und Dritan’s Story)

Derzeit sind wir mit den Behörden in Gesprächen, um diese Projekte noch auf dem Verfahrenswege zu stoppen. Parallel dazu bereiten unsere Lawyers for Rivers Klagen vor.

Um diese Klagen auch auf ökologisches Wissen stützen zu können brachten wir im Juni 2021 ca. 30 nationale und internationale Wissenschaftler*innen an die bisher unerforschte Shushica um ein einer Forschungswoche multidisziplinär Daten zu erheben.

Ein erster Bericht belegt den hohen Naturschutzwert der Shushica als wichtiger Teil des Vjosa-Flusssystems.  Lies den Bericht HIER.

Schaue dir das Video der Forschungswoche 2021 an der Shushica and Bënça an

Schaue dir Dritans Story an. Wie so viele Einheimische möchte auch Dritan nicht, dass sein geliebter Fluss gestaut und zerstört wird - er möchte, dass sein Tal in einen künftigen Vjosa-Nationalpark aufgenommen wird.