Energiebeitrag von Kleinwasserkraftanlagen im europäischen Mittelmeerraum

Nach wie vor wird die Kleinwasserkraft als saubere und grüne, für die Energiewende unverzichtbare Stromquelle angepriesen – und das trotz der sich häufenden Beweise für ihre verheerenden Auswirkungen auf Flussökosysteme und ihren vergleichsweise geringen Energiebeitrag. Diese Studie der NOVA Universität Lissabon baut auf einer Bestandsaufnahme bestehender und geplanter Kleinwasserkraftprojekte im europäischen Mittelmeerraum auf, und bewertet deren Wirtschaftlichkeit im Kontext des Klimawandels, sowie ihren Beitrag zur Energieversorgung. Das Ergebnis ist eindeutig: sogar mit einer ambitionierten Schätzung können bereits bestehende Anlagen potentiell bestenfalls 2,6 % des Bruttostromverbrauchs und 0,47 % des Primärenergieverbrauchs decken. Der tatsächliche Beitrag ist wahrscheinlich viel geringer. Auch der Bau von 5.748 zusätzlichen Kleinwasserkraftwerken (also eine Verdopplung aller bestehenden Anlagen) würde den Energiebeitrag der Kleinwasserkraft nicht erheblich steigern, insbesondere unter Klimawandel-Bedingungen. Investitionen in Energieeffizienz und neue Technologien, wie z. B. Photovoltaik, wären kostengünstiger.

Die Studie wurde von EuroNatur und Riverwatch in Auftrag gegeben, in Zusammenarbeit mit GEOTA, Wetlands International Europe und WWF Adria.

Evaluating the energy contribution of small hydropower in the European Mediterranean Basin

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